Historie

Handtherapie

„ Der 2. Weltkrieg kann als Geburtsstunde der modernen Handchirurgie bezeichnet werden „ schreibt Prof. Dr. K.M.Pfeiffer im Vorwort der 1. Ausgabe des Buches „ Ergotherapie in der Handrehabilitation“ ( Hrsg. Birgitta Waldner-Nilson ). Aus den sich ständig erweiternden Operationsmöglichkeiten ergab sich die Notwendigkeit,die operierten Menschen so rasch als möglich zum Gebrauch ihrer im Heilen begriffenen Hände zu führen. Dies erfolgte immer mit den aktuell bekannten und zur Verfügung stehenden Mitteln. So kamen in der Anfangszeit der Handrehabilitation oft handwerkliche Tätigkeiten wie Flechten, Weben, Töpfern zum Einsatz. Die Aufgabe findiger Ergotherapeuten bestand dabei auch in der Herstellung von Hilfsmitteln, die den Gebrauch der im Heilen begriffenen Hand ermöglichte. Diese Hilfsmittel waren unter anderem Schienen, die von Ergotherapeuten individuell für ihre Patienten angefertigt wurden.

Im Zuge der Verfeinerung operativerTechniken wurde es möglich, von einer längerdauernden Ruhigstellung zu immer früherer , auch aktiver Mobilisation überzugehen.
Dies erforderte die Entwicklung von speziell auf die jeweilige OP-Technik angepassten Nachbehandlungsschemata . Schienen wurden dabei ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Schemata, und somit vom Hilfsmittel zum Heilmittel.

Während der letzten 20 Jahre erweiterte sich das Behandlungsspektrum von Ergotherapeuten im Bereich der Handrehabilitation enorm und es wurde notwendig, daß Therapeuten sich auf dieses Gebiet spezialisieren.

DAHTH

In Deutschland fand sich eine Gruppe engagierter Therapeutinnen zusammen, die im Jahr 1995 die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie ( DAHTH e.V.) gründeten. Ziel der Arbeitsgemeinschaft war und ist die Förderung und Entwicklung der Handtherapie in Deutschland. Dabei war es von Anfang an selbstverständlich ,diese Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit Handtherapiegesellschaften weltweit zu vollziehen. International führend waren die angelsächsischen Länder sowie die Schweiz und Schweden.

Heute finden in regelmässigen Abständen europäische Kongresse der EFSHT sowie die Weltkongresse der IFSHT statt. Hier dokumentiert sich die enge Zusammenarbeit von Handchirurgen und Handthetrapeuten: Die Kongresse beider Berufsgruppen finden immer gleichzeitig und am gleichen Ort statt, sodaß Ärzte und Therapeuten sich austauschen und gemeinsam, auch voneinander, lernen können.
Dies ist auch in Deutschland so, wo die alljähriche Jahrestagung der DAHTH zusammen mit der DGH ( Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie) stattfindet.